Das Editionsvorhaben
Informationen zur Online-Edition der mittelalterlichen Rechnungsbücher
Die im Feld der Digital Humanities entwickelten digitalen Editionsmethoden und Präsentationsmöglichkeiten schaffen neue Voraussetzungen für eine editorische Aufbereitung und die systematische Auswertung von seriellem, oft massenhaft vorliegendem Verwaltungsschriftgut.
Durch seinen immensen Umfang war auch der Bestand der Augsburger Stadtrechnungsbücher (nach den rechnungsführenden Beamten „Baumeisterbücher“ genannt“) bislang nur erschwert zugänglich. Umso wichtiger ist eine editorische Aufbereitung der Quelle, die dank der Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft nun seit Juni 2014 am Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften mit drei Mitarbeitern erfolgt.
Durch die Forschungskooperation mit dem Trier Center for Digital Humanities kommt die dort entwickelte kombinierte Arbeitsumgebung aus dem Forschungsnetzwerk und Datenbanksystem (FuD) und dem Transkriptionstool Transcribo für die digitale Edition der Augsburger Baumeisterbücher zum Einsatz. Die Softwarekomponenten werden im Projektrahmen für die Bedürfnisse einer Edition mediävistischer Texte weiterentwickelt, den Editoren ermöglichen sie einen homogenen Editionsprozess.
Die TEI/XML-basierten Transkriptionen gewährleisten eine flexible Handhabung sowie eine nachhaltige Bereitstellung der geisteswissenschaftlichen Forschungsdaten. Die Editionsrichtlinien sind auf den digitalen Arbeits- und Forschungsprozess hin ausgerichtet, so dass die Daten der Edition zahlreiche Auswertungsmöglichkeiten für verschiedenste Forschungsfragen bieten können.
Durch die Unterstützung des Stadtarchivs Augsburg kann die Bearbeitung der Bände anhand von digitalisierten Microfilmkopien erfolgen.
In Zusammenarbeit mit der Digitalen Akademie der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur wurde ein Online-Framework für das Management und die Präsentation historischer Quellen entwickelt, in das die Editionsdaten kontinuierlich eingespeist werden. Weiterhin entwickelte die Digitale Akademie für die Präsentationsschicht der Edition eine auf das historische Material hin ideal ausgerichtete Informationsarchitektur und flexible Darstellungsform, die eine möglichst vorlagengetreue Wiedergabe mit optimaler Lesbarkeit und wissenschaftlicher Nachnutzbarkeit verbindet und sowohl auf Desktop- als auch mobilen Endgeräten gut funktioniert.
Neben effektiven Volltext- und Register-Suchmöglichkeiten und einer semantischen Indizierung des Materials bietet die Digitale Edition eine stabile und zitierfähige Quellengrundlage, bei der mittels Permalinks nicht nur einzelne Seiten sondern auch einzelne Einträge oder Zeilen von Einträgen dauerhaft referenziert werden können. Ein Versionierungssystem gewährleistet dabei eine nachhaltige und dauerhafte Bereitstellung des edierten Materials, in das auch Korrekturen für die Forschung nachvollziehbar eingearbeitet werden können.